Vortrag, Retreat, Sprechstabrunden

Über Tempelhuren, heilige Sexualität und Jesus als Rebell

In meiner diesjährigen dreiteiligen Seminarreihe geht es um Heilige Geschichten aus weiblicher Sicht.

Heilige Geschichten werden in der Regel aus männlicher Sicht erzählt, ein männlicher Gott steht an der Spitze. Doch da diese Geschichten von Menschen erzählt werden, spiegeln sie immer das jeweils zeitaktuelle Weltbild.

---

Wo liegen die femininen Wurzeln des Christentums?

Dafür begeben wir uns in Stadt und Umland von Jerusalem um das Jahr Null. Dort finden wir zahlreiche spirituelle Bünde, die rund um Jerusalem lebten und lehrten.

Wer waren die Tempelhuren - und war Jesus ein Rebell?

Wir erobern uns unsere Geschichte zurück. Die Bibel überliefert zum größten Teil eine enge und einseitige, streng patriarchale Sicht auf die Geschehnisse. Doch wir treten einen Schritt zurück und wechseln den Blickwinkel. So können wir die Rollen der damaligen Priesterinnen und das Anliegen des berühmten Jesus aus dem Bund der Naassener neu belichten. War Jesus ein politisch engagierter Rebell und Botschafter der Himmelskönigin?

---

Ablauf

• Impulsvortrag von Birgit Weidmann zum Thema
• Retreat: Wo und wie gehe ich mit diesem Thema in Resonanz?
• Sprechstabrunden: Austausch über das Erfahrene und Erlebte in der Gruppe

Kinderbegleitung während der Seminarzeit auf Anfrage möglich.

---

Hintergrundwissen

Das lateinische pro-stituere (lat.) bedeutet "für etwas gerade stehen, einstehen, vor etwas stehen". Hure kommt von "hora", was Stunde bedeutet. Hora ist heute noch ein israelischer Tanz.

Die Bibel sowie zahlreiche gnostische Texte beschreiben Haltung und Anliegen der gnostischen Bünde. Im ganzen römischen Reich existierten um die Zeitenwende  viele weiblich und männlich geprägte Tempelkulturen nebeneinander. Das war den Orthodoxen ein Dorn im Auge.

In meinen Recherchen stoße ich auf die Himmelkönigin, verkörpert als Sonnenweib in der Johannesoffenbarung und in der uralten Weisheitsgöttin Sophia, der Frau Weisheit im Alten Testament. Die Nag Hammadi Codices berichten über sie als gefallene Göttin. Sie wurde aus den Heiligen Büchern und der Wahren Lehre verstoßen und später in die Bibel als Frau Weisheit und Tochter Gott des HERRN wieder aufgenommen.

Im Band II meiner Bücher "Die verlorene Göttin" lege ich die femininen Wurzeln der Gnosis und damit der Christós-Lehre frei. Ich deute einige Zusammenhänge zwischen Bibel und Kabbala neu, führe den Begriff feminine Gnosis und feminine Sakralkultur bzw. feminine Tempelkultur ein und untersuche die vorjüdischen und vorchristlichen femininen Tempelkulturen südlich der Alpen, zu denen aus meiner Sicht auch Maria Magdalena und alle Marien gehörten.

Mehr dazu auf dieser Seite unter Veröffentlichungen-Buchvorstellung

Wir stehen ein für unsere Kultur und unsere Würde. 

---

Videos zu meiner Arbeit:

---

Bekennen wir uns zu unseren Wurzeln und lieben wir sie

Liebe und Erdverbundenheit zu leben bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Das ist der Schlüssel zu einem Leben in Harmonie und Einklang. Indigene Kulturen leben so bis heute.

Von matriarchalen und indigenen Menschen wissen wir, wie wichtig es ist, die Ahnen zu ehren. Auch unsere Ahnen lebten einst in einer tief empfundenen Erdverbundenheit, was uns durch zahlreiche Berichte überliefert ist.

Im Retreat wenden wir uns an unsere Lehrmeisterinnen Mutter Erde und Mutter Kosmos sowie an unsere Ahnen-UrUrUrGroß(en)Mütter. Sie waren zig Jahrtausende die Weisheitslehrenden unserer Vorfahren und sind es heute noch in indigenen und matriarchalen Kulturen. Einer ihrer Namen war Mari. Ein anderer Sophia. Eine andere Astarte. Viele weitere kennen wir. Die Große Mutter ist uralt. Sie wollen wir zu Rate ziehen. Auf ihren Rat wollen wir hören.

---

Blick vom Ölberg auf die Stadtmauern von Jerusalem, 2011

---

Diese Veranstaltung wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. Hier der Ausschreibungstext:

Anliegen und Ziel

In der diesjährigen dreiteiligen Seminarreihe geht es um heilige Geschichten aus weiblicher Sicht. Heilige Geschichten werden in der Regel aus männlicher Sicht erzählt, ein männlicher Gott steht an der Spitze. Doch da diese Geschichten von Menschen erzählt werden, spiegeln sie immer das jeweils zeitaktuelle Weltbild.

An Hand von Schwerpunktthemen - hier: Tempelkultur im Kreise der Marien - untersuchen wir die verborgenen Geschlechterhierarchien, sensibilisieren für die darin enthaltenen Geschlechterrollen und prüfen das eigene Verhalten in Bezug auf das andere Geschlecht.

Gerade die Bibel ist für die Prägung der Ungleichheiten in den  Geschlechterrollen eine Fundgrube. So lebten um die Zeitenwende rund um Jerusalem zahlreiche religiöse Bünde. Im ganzen römischen Reich existierten nebeneinander viele  weiblich und männlich geprägte Tempelkulturen. Wir werden also über Tempelhuren, heilige Sexualität und Jesus als Rebell viel zu erzählen und nachzuspüren haben.

Im Retreat = Besinnungsübung prüft jede*r für sich, inwieweit die eigene Geschlechterrolle mit den Geschichten zusammen passt.

Daran anschließend findet ein offener Austausch statt.

Dieses Seminar richtet sich an Männer und Frauen.